Ilvesheim. Die Gemeinde Ilvesheim ist vor wenigen Tagen mit dem Titel „Gigabitkommune“ ausgezeichnet worden. Diese Bezeichnung bekommen Städte und Gemeinden, die eine „flächendeckende Versorgung“ mit schnellem Internet (mehr als 1000 Mbits pro Sekunde) erreicht haben. Das zuständige Innenministerium des Landes Baden-Württemberg nennt eine Quote von mindestens 97,9 Prozent. Laut dem bundesweiten Breitbandatlas liegt die Quote in der Inselgemeinde bei über 98,3 Prozent. „Die Auszeichnung bestärkt uns in dem Engagement, die Gemeinde modern und zukunftsfähig aufzustellen“, sagte der Ilvesheimer Bürgermeister Thorsten Walther (SPD) im Gespräch mit dem „Mannheimer Morgen“. Walther erhielt die Auszeichnung aus den Händen des baden-württembergischen Innenministers Thomas Strobl.
Ilvesheimer Bürgermeister lobt Zusammenarbeit mit Telekommunikationsunternehmen
Der Bürgermeister betonte, dass die erfolgreiche Errichtung von Glasfaser-Infrastruktur in Ilvesheim auch ein Ergebnis der guten Zusammenarbeit von Gemeinde, Bürgern und Telekommunikationsunternehmen sei. In Ilvesheim fand ein sogenannter eigenwirtschaftlicher Ausbau statt. Das heißt, das Telekommunikationsunternehmen (in diesem Fall die Deutsche Giganetz) baut die Leitungen auf eigene Kosten. Das Geld holt sie sich über Telefon- und Internetverträge mit den Endkunden wieder herein.
In Ilvesheim sind die Erdarbeiten fast abgeschlossen, nach Angaben der Verwaltung soll bis Ende August alles fertig sein. „Aktuell laufen die Begehungen mit Baufirmen und Gemeindevertretern, um die Arbeiten endgültig abnehmen zu können“, berichtet Walther. Viele Haushalte sind schon an das Glasfasernetz angeschlossen, allerdings noch nicht alle. Vereinzelt ist in Ilvesheim von Problemen bei der Inbetriebnahme der Anschlüsse zu hören. Der „MM“ hatte zu diesem Thema bei der Deutschen Giganetz angefragt, eine Antwort stand am Dienstagnachmittag noch aus.
Warum der Gigabit-Preis für Ilvesheim nicht nur etwas mit Glasfaser-Kabeln zu tun hat
Die Gigabit-Auszeichnung berücksichtigt neben Glasfaser auch andere Technologien, die für schnelles Internet sorgen. Die eingangs genannte Gigabit-Quote gibt daher lediglich an, wie viele Haushalte eine bestimmte Daten-Übertragungsgeschwindigkeit haben. Das muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass dort Glasfaserkabel verlegt sind.
Ilvesheim ist die erste der Neckar-Bergstraße-Kommunen, welche die Auszeichnung entgegennehmen konnte. Ein Grund dafür: Die Inselgemeinde war eine der ersten Kommunen der Region, in der die Arbeiten zur Verlegung von Glasfaserkabeln starteten. Andere Städte und Gemeinden könnten aber bald aufholen. „Neben den ausgezeichneten Kommunen befinden sich im Land weitere 201 Kommunen und drei Stadtkreise auf der Zielgeraden“, heißt es in einer Pressemitteilung des Landes Baden-Württemberg.
Wie steht es in den anderen Kommunen zwischen Neckar und Bergstraße um den Glasfaser-Ausbau?
Auch in Edingen, Ladenburg und Schriesheim laufen bereits Arbeiten zum Verlegen von Glasfaserkabeln, in Neckarhausen sind sie seit 2022 abgeschlossen. In Edingen ist die Deutsche Giganetz aktiv, sie will bis Ende des Jahres fertig sein. In Ladenburg hat das Unternehmen Unsere Grüne Glasfaser den Zuschlag bekommen und vor gut zwei Monaten begonnen. Knapp zwei Jahre könnte es dauern, bis die 6500 Haushalte anschlussfähig sind. In der Schriesheimer Kernstadt könnten die Arbeiten im Herbst beginnen. Hier baut die Deutsche Giganetz aus. Im Ortsteil Altenbach ist das Unternehmen Netcom BW aktiv, dort läuft der Ausbau schon. Ursenbach hat schon seit gut fünf Jahren Glasfaseranschlüsse.
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